Die Schatten
Die Schatten sind die Überreste eines uralten Menschengeschlechts, das nach einer epischen, verlorenen Schlacht von den Siegern in ein magisches Verlies verbannt wurde. Jetzt, nach Äonen der Gefangenschaft, sind sie wieder freigekommen. Diese Wesen existieren nur noch als wabernde, halb wahnsinnige Schatten und sind auf Rache aus – gelegentlich verwirrt darüber, wohin die Mammuts verschwunden sind.
Das Ziel der Schatten ist klar: aus Rache die gesamte Welt zu unterjochen und mit Dunkelheit zu überziehen. Sie halten nichts von halben Sachen und haben sich zunächst Leonera als erste Eroberung vorgenommen, quasi als Finger- oder Tentakelübung. Und tatsächlich sah es zunächst so aus, als würde ihnen das auch gelingen.
Die Bruderschaft hatte schon lange das Gefühl, dass in der Welt etwas abgrundtief Böses verborgen liegt. Halb zufällig, halb mit unklaren Hintergedanken, öffneten sie schließlich in einer unterirdischen Tempelanlage eine Tür, die besser verschlossen geblieben wäre. Das uralte Verlies, über Jahrtausende von einem geheimen Orden bewacht, brach auf und eine Flut aus bösartiger Dunkelheit strömte in die Welt hinaus.
Anfangs überrannten die Schatten alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Menschen und Goblins verschanzten sich in ein paar schwer befestigten Gebieten von Longfall und erwarteten jede Nacht das Ende. Doch dann erwiesen sich die Legenden um den Nationalhelden Pelagio als wahr – ein Junge mit einem Schwert erschien, und eine Retterin offenbarte ihr Wissen um uralte Runen. Der endgültige Sieg über die Schatten blieb aus, doch ihre Pläne zur Weltherrschaft scheinen zumindest fürs Erste gestoppt zu sein.
Die Schatten sind manifestierte Dunkelheit, die ihre einstige Menschlichkeit weitgehend vergessen haben und sie nur mühsam kopieren können. Viele Menschen und Goblins besitzen einen Schattenzwilling, was die Gefahr der Infiltration zur echten Bedrohung macht. Einige Schatten waren jedoch weniger klug und haben stattdessen Tiere oder Laternen als Vorlage für ihre Gestalt gewählt.
In ihrer neuen Form haben viele Schatten die mechanische Überlegenheit von Tentakeln gegenüber Armen und Beinen für sich entdeckt. Und warum sich nur mit zwei Gliedmaßen begnügen? Mehr ist schließlich besser, oder nicht?
Schatten brauchen keine Waffen – die Schatten sind die Waffen. Sie können ihre Gliedmaßen zu Nahkampfwaffen formen und im Fernkampf Teile von sich selbst verschießen. Selbst die Urangst ihrer Gegner vor der Dunkelheit machen sie sich zunutze, und viele von ihnen haben besondere Fähigkeiten entwickelt, die diesen Schrecken noch verstärken.
Die Schatten bevorzugen den Nahkampf – nicht zuletzt, weil einige von ihnen wortwörtlich durch Wände gehen können.
Die Schattenmannschaft kann auf einen Pool an Schattenmacht zurückgreifen, mit dem ihre Charaktere zusätzliche Eigenschaften und Boni aktivieren können. Außerdem sind die Schatten schwer endgültig zu besiegen. Werden sie außer Gefecht gesetzt, verwandeln sie sich in Schemen, die scheinbar hilflos über das Schlachtfeld treiben. Treffen diese Schemen aufeinander, verschmelzen sie und formen sich zu einem eigentlich bereits besiegten Schattencharakter zurück.
Erfolgreiche Schattenherrscher müssen die Schattenmacht klug verwalten und ihre Charaktere taktisch geschickt wiederauferstehen lassen, um den Gegner auch psychologisch zu zermürben und ihre dunkle Herrschaft voranzutreiben.